Top vorbereitet in die Bewerbungsphase

Erstellt von Christopher Benz 18.07.2018

Spiel zum Teambuilding der Gruppe

Die Mühle Kolb in Zuzenhausen bot perfekte Rahmenbedingungen für das Camp

Viele kleine Spiele wurden im Erlebnisparcours gespielt

Gruppenbild aller beteiligten des Camps

Manuela Rahn hilft bei der Internet-Recherche

Vier Tage mit vielen neuen Erfahrungen und Anregungen für das anstehende Berufsleben. 15 Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren trafen sich beim BO-Camp (Berufsorientierung für Jugendliche aus der Jugendsportförderung) von Anpfiff ins Leben e.V. vom 16. bis 19. Juli in Hoffenheim und Zuzenhausen.

„Dieses Jahr haben wir eine tolle Camp-Stimmung, da wir von Dienstag bis Donnerstag im Hoffenheimer Pavillon übernachten“, erzählt Corinna Glogger aus dem Ludwigshafener Jugendförderzentrum, „dadurch kommen die verschiedenen Gruppenprozesse besser in Gang.“ Zusammen mit ihren Kolleginnen und Kollegen Lena Forscht (St. Leon), Vanessa Schäffner (Speyer) Daniel Hecht (Mannheim), Philipp Schmidt (Heidelberg), Marcus Helfenstein (Walldorf) sowie Marcus Zegowitz aus der Gesamtkoordination Schule/Beruf/Soziales leitet sie die viertägige Veranstaltung.

Der IST2000R soll den Teilnehmern zeigen, welcher Beruf sich für sie eignet

Zum Auftakt absolvierten die Jugendlichen den sogenannten IST 2000R, einen Test zur Strukturintelligenz, der allseits einen bleibenden Eindruck hinterließ. Knapp zweieinhalb Stunden nimmt dieser aufschlussreiche Test in Anspruch, der den Schülerinnen und Schüler wertvolle Erkenntnisse lieferte, welche Berufe für sie nach dem erfolgreichen Schulabschluss geeignet wären. Die anschließenden Beratungsgespräche mit den Teilnehmern führte wie in der Vergangenheit Siegfried Köhler durch.

„Viele von uns wissen noch nicht wirklich, was sie später machen möchten“, weiß Niko Karetsos, wie schwierig es ist, sich bereits während der Schulzeit auf das spätere Arbeitsfeld festzulegen. Der U19-Spieler des SV Waldhof Mannheim hatte vor dem „IST 2000R“ die Absicht, eine Ausbildung zum Physiotherapeuten zu machen. „Allerdings haben mir die Testergebnisse nahegelegt, dass eher ein technischer Beruf zu mir passt“, verrät der 17-Jährige, der sehr dankbar für die neu gewonnenen Erkenntnisse ist.

„Eben diesen Aha-Effekt zu bekommen macht den Test aus“, weiß Glogger, wie wertvoll die Ergebnisse für die Heranwachsenden sind, „manche, die daran teilnehmen, sind noch relativ planlos was ihre Zukunft betrifft, andere haben sich bereits viele Gedanken dazu gemacht. Wenn du dann die Testergebnisse bekommst, ist oftmals eine große Überraschung zu beobachten.“

Neben dem IST 2000R bekommen die Teilnehmer über vier Tage ein vollgepacktes Programm geboten. Dazu gehören sportliche Aktivitäten wie eine Einheit Sitzvolley oder ein Erlebnisparcours mit mehreren kleinen Spielen bei der Mühle Kolb in Zuzenhausen. Die Abwechslung zwischen gemeinschaftsfördernden sportlichen Wettkämpfen und gezielten Anleitungen sowie praktischen Bewerbungs-Tests zeichnen das BO-Camp aus.

Mit vielen Tipps können die Jugendlichen jetzt in die Bewerbungsphase starten

Die Kids erhielten gezielte Anleitungen beim schriftlichen Verfassen von Bewerbungen: Wie formuliere ich ein Anschreiben? Wie strukturiere ich meinen Lebenslauf? Wie gestalte ich eine ansprechende Bewerbungsmappe? Wie präsentiere ich mich vor laufender Kamera? Gruppenarbeiten, Recherchehilfen bei der Jobsuche und ein Fotoshooting für geeignete Bewerbungsfotos runden das Angebot ab. Nach den vier Tagen hat jeder Jugendliche unzählige Ratschläge mit im Gepäck auf seinem weiteren Weg, der in Kürze mit der Bewerbungsphase beginnt.

Ein weiteres Highlight stellt am Mittwochnachmittag ein „Bewerbungsgesprächstraining“ mit Sascha Schmitt von der ABB GmbH & Co. KG. da. Dabei erhalten die Schüler von einem Profi in Sachen Personalmanagement ein authentisches Feedback über ihre Stärken und Schwächen. „Für so ein Gespräch ist es sehr sinnvoll, jemand Externes dazu zu nehmen, der die Jugendlichen nicht kennt“, erläutert Glogger und spezifiziert, „das ist einfach viel authentischer.“ Weitere Unterstützung erhielten sie von Manuela Rahn von der Agentur für Arbeit in Heidelberg. Sie half den Jugendlichen beim Thema Internet-Recherche.

Praxiserfahrung durfte nicht fehlen 

Ein Assessment Center rundet das Camp am Donnerstagnachmittag ab. Dafür reisen die Teilnehmer nach Heidelberg zum Jugendförderzentrum. Uwe Hollmichel, Kundendirektor der Deutschen Bank und Vorsitzender der SGK Heidelberg, führt zusammen mit Gabriele Hoff durch den Nachmittag. „Es geht für die Schülerinnen und Schüler darum, zu erfahren, was einem Unternehmen wichtig ist. Deshalb führen wir ein richtiges Assesment Center durch und spielen dabei einen Problemfall durch, damit sie das Gefühl bekommen, ´so funktioniert es´“, berichtet Hollmichel, was er und Hoff vorbereitet haben, „ganz wichtig ist natürlich, dass wir erklären, warum gewisse Dinge bei Bewerbungsverfahren gemacht werden.“

Ohne die Unterstützung eines engagierten Partners ist so eine ausführliche Veranstaltung wie das BO-Camp kaum vorstellbar. Deshalb freuten sich die Teilnehmer, dass am Dienstagabend Karlheinz Funk vom Officecenter aus Mannheim vorbeischaute. „Wir sind mit ´Anpfiff ins Leben´ schon mehrere Jahre verbunden, waren bei der Aufstiegshelfer-Initiative dabei und sind immer wieder froh, etwas an die jungen Leute zurückgeben zu können“, sagte Funk, während die Jugendlichen einen Erlebnis-Parcours gespickt mit vielen kleinen Mannschaftsspielen absolvierten. „Es ist ein tolles Konzept für die 16- bis 18-Jährigen, die kurz vor ihrem Schulabschluss stehen“, findet Funk das BO-Camp eine gelungene „Anpfiff“-Veranstaltung und freute sich dementsprechend über die Einladung zum Grillabend. Beim leckeren Burger-Buffet tauschten sich Teilnehmer, Sponsor und Anpfiff-Koordinatoren über die bisherigen Erfahrungen aus und blickten auf zwei weitere ereignisreiche Tage zurück und voraus.