Offensive für Berufsorientierung - WIR COACHEN ZUKUNFT!

06.02.2024

Die Aufstiegshelfer-Trios 2024.

Der Projektleiter Jonas Bauer erklärt die Initiative von Anpfiff ins Leben.

Jonas Bauer im Gespräch mit den Aufstiegshelfern Karin Lenz, Stefan Fuchs, Klaus Bieler und André Panné.

Die Schützlinge und Nachwuchstalente erklären, was sie sich für ihre berufliche Zukunft wünschen.

Gemeinsam mit acht renommierten Unternehmenslenkern macht sich ANPFIFF INS LEBEN mit der Aufstiegshelfer-Initiative „WIR COACHEN ZUKUNFT“ stark für eines der zentralen Zukunftsthemen unserer Gesellschaft: die berufliche Orientierung junger Menschen. Denn neben der sportlichen, schulischen und sozialen Ausbildung junger Sportler bildet sie den vierten Bereich des 360°-Jugendförderkonzepts des von Dietmar Hopp und Anton Nagl gegründeten gemeinnützigen Vereins.

Bei der gemeinsamen Offensive für Berufsorientierung von Anpfiff ins Leben und den Partnerunternehmen geht es vor allem darum, junge Menschen zu motivieren und dafür zu begeistern, den eigenen Werdegang aktiv zu gestalten und Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen. Hierfür bedarf es neuer Sichtweisen, innovativer Konzepte und einer klaren Vorstellung von den Herausforderungen der Zukunft. Die Aufstiegshelfer-Initiative von Anpfiff ins Leben inspiriert mit guten Beispielen für die Förderung und Ausbildung von Nachwuchstalenten, setzt Impulse und rückt die Wichtigkeit zukunftsorientierter Ausbildungskonzepte ins Licht des öffentlichen Interesses.

Die Berufsorientierung in Deutschland steht im Fokus politischer, gesellschaftlicher und medialer Diskussionen: Sie ist verstaubt, stark verallgemeinert und laut einer aktuellen Studie der Bertelsmann-Stiftung fühlen sich lediglich 37 % der Jugendlichen im Prozess der beruflichen Orientierung gut informiert und unterstützt.(1)  Es besteht also dringender Handlungsbedarf. In der Schulzeit sind vor dem Abschluss betriebliche Praktika oder Besuche bei Berufsmessen vorgesehen, doch das reicht bei weitem nicht aus, um zwischen 320 dualen Ausbildungsberufen, 150 Ausbildungsmöglichkeiten und über 10.000 Bachelorstudiengängen eine fundierte Berufswahl zu treffen. „Wir erleben bei vielen Jugendlichen eine große Verunsicherung und Ratlosigkeit, was ihre berufliche Zukunft betrifft. Es fehlt an praxisorientierten Erfahrungs- und Erlebnisräumen zum Austesten und es fehlt an Personen mit Zeit und Ressourcen, um die Jugendlichen beim Prozess der Berufsorientierung individuell zu begleiten“, erläutern Corinna Glogger und Philipp Schmidt, berufliche Koordinatoren bei Anpfiff ins Leben. Sie arbeiten eng mit den Jugendlichen zusammen, hören zu, was sie bewegt und helfen ihnen individuell, ihre nächsten Schritte zu gehen. „Die schulischen Angebote sind ein Anfang, genügen jedoch nicht. Es braucht neue Initiativen, Modelle und Konzepte, um die Berufsorientierung gewinnbringend und zukunftsgerichtet aufzustellen,“ wissen Glogger und Schmidt.

Mit gutem Beispiel voran geht hier Anpfiff ins Leben. Der gemeinnützige Verein aus der Metropolregion Rhein-Neckar setzt sich seit 2014 mit der Aufstiegshelfer-Initiative für eine praxisorientierte und individuelle Berufsorientierung ein. In der diesjährigen Initiative führen acht Aufstiegshelfer – allesamt Inhaber, Geschäftsführer und Vorstände aus mittelständischen Unternehmen oder DAX-Konzernen –  junge Sportlerinnen und Sportler aus der Anpfiff-Förderung als persönliche Mentoren durch die mehrmonatige Berufsorientierungsphase. Dabei werden sie erstmals von einem Nachwuchstalent, einem Auszubildenden oder dual Studierenden aus ihrem Unternehmen, unterstützt. Dieses mentoring/reverse mentoring Prinzip schafft für alle Beteiligten neue Perspektiven auf den beruflichen Einstieg junger Menschen und verdeutlicht, dass individuelles Coaching immens an Bedeutung gewinnt.

Dass eine solche „Begegnung auf Augenhöhe“ für alle Seiten nachhaltig wirkt, weiß Jonas Bauer, Projektleiter der Aufstiegshelfer-Initiative: „Jugendliche werden im Schulterschluss der beruflichen Koordinatoren von Anpfiff ins Leben mit den Aufstiegshelfern umfassend durch den Prozess der beruflichen Orientierung begleitet. Als Aufstiegshelfer übernehmen die Topmanager soziale Verantwortung und machen berufliche Nachwuchsförderung zur Chefsache.“ Im Gegenzug profitieren die Unternehmen, indem sie ein besseres Verständnis der heutigen Lebenswelten von Jugendlichen sowie wertvolle Impulse für innovative Recruiting-Konzepte erhalten. „Die Zukunft, auch die der Unternehmen, liegt in der Jugend. Daher müssen sich Unternehmen auf die Bedürfnisse und Vorstellungen der Jugendlichen einstellen und sich fragen, wie sie sich wandeln müssen. Nur so können sie sich zukunftsorientiert aufstellen, die Jugendlichen überzeugen und langfristig an ihr Unternehmen binden,“ erklärt Bauer. Die Initiative zeigt ein einzigartiges Konzept, mit dem sich die teilnehmenden Unternehmen nicht nur für die berufliche Nachwuchsförderung, sondern auch für die Zukunft der Arbeitswelt im Allgemeinen engagieren.

Doch wie kann individuelles Coaching und praxisorientierte Berufsorientierung auch außerhalb der Initiative gelingen? Schulen haben den gesellschaftlichen Auftrag zur beruflichen Orientierung junger Menschen, doch nicht die Ressourcen und Kapazitäten für eine solche individuelle Begleitung der Jugendlichen. „Wir müssen dringend anfangen, die berufliche Orientierung von jungen Menschen als gesamtgesellschaftlichen Auftrag zu verstehen. Das betrifft Eltern und Lehrkräfte ebenso wie Betriebe, die auf die Jugendlichen zugehen sowie auf deren Werte eingehen müssen, und Vereine, die häufig eine große Rolle in der Lebenswelt von jungen Menschen spielen“, sagt Dietmar Pfähler, 1. Vorsitzender von Anpfiff ins Leben. Sportvereine können für den systematischen Wandel der Berufsorientierung entscheidend sein. Für Anpfiff ins Leben sind Vereine nicht nur Orte, an denen Kinder und Jugendliche gemeinsam Sport treiben, sondern auch ganzheitlich gefördert werden können. Über den Sport unterstützt der gemeinnützige Verein junge Menschen auch schulisch, bereitet sie auf ihren beruflichen Werdegang vor und hilft ihnen ihre Persönlichkeit zu entwickeln. „Anpfiff ins Leben agiert direkt am Sportplatz, einem Ort, zu dem Jugendliche gerne kommen und an dem ein Vertrauensverhältnis zu den Verantwortlichen besteht. Über dieses Vertrauen gilt es den Jugendlichen zu helfen, ihre Talente zu entdecken und sie auf ihrem Weg in die Berufswelt bestmöglich und individuell zu begleiten,“ sagt Pfähler. Das können auch andere Vereine. Seit 2019 beratet und unterstützt Anpfiff ins Leben Sportvereine dabei, die Anpfiff-Philosophie in ihre Vereinsarbeit zu integrieren. „Wir haben den ersten Schritt gemacht und wir freuen uns, wenn viele Vereine den Weg weiter mit uns gehen. Wenn wir das schaffen, dann haben wir schon viel erreicht,“ schließt Pfähler.

 

(1) Barlovic, I., Ullrich, D., Burkard, C., Hollenbach-Biele, N., Lepper, C. (2022): Berufliche Orientierung im dritten Corona-Jahr. Online verfügbar unter: www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/files/BSt/Publikationen/GrauePublikationen/2022_Jugendbefragung_Corona_BO.pdf.